Mitteilung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg:
Ringvorlesung im Sommersemester 2021:
Reflektionen zu Nationalsozialismus und Rassismus im Rahmen der Juristenausbildung
Die Vorträge finden jeweils montags in der Zeit von 18 bis 20 Uhr als Online-Veranstaltung statt.
https://uni-halle.webex.com/uni-halle/j.php?MTID=m8a92150d552a8e3b2902ae26d3636efa
Meeting-ID: 121 334 1707 – Passwort: cPFJSKJ@335 – Gastgeber-Kennnummer: 354981
Zur Einführung:
Die kritische Auseinandersetzung mit Antisemitismus, Rassismus und Nationalsozialismus hat in Politik und Gesellschaft in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Die Gründe dafür sind vielfältig und vielschichtig zugleich. Der verfassungsändernde Gesetzgeber in Sachsen-Anhalt hat unter anderem auf Grund des Anschlags in Halle vom 13. Oktober 2020 durch die Einführung einer neuen Staatszielbestimmung in die Landesverfassung darauf reagiert. Sie lautet:
Artikel 37a Nichtverbreitung nationalsozialistischen, rassistischen und antisemitischen Gedankenguts Die Wiederbelebung oder Verbreitung nationalsozialistischen Gedankenguts, die Verherrlichung des nationalsozialistischen Herrschaftssystems sowie rassistische und antisemitische Aktivitäten nicht zuzulassen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt und Verantwortung jedes Einzelnen.
Zugleich hat die Bundesjustizministerin angeregt, das Deutsche Richtergesetz durch eine Regelung zu ergänzen, die eine kritische Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus und seinen Auswirkungen auf das Recht zu einem verpflichtenden Thema der Juristenausbildung machen soll.
Beide Impulse sollen für die Studierenden der Rechtswissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im kommenden Sommersemester durch das Angebot einer Ringvorlesung aufgegriffen und umgesetzt werden, die sich mit ausgewählten Fragestellungen aus diesem Themenfeld befasst und zum weiteren Nachdenken, aber auch zum Engagement im Sinne der neuen Staatszielbestimmung motivieren soll.