Erfahrungsbericht zur Rechtsanwaltsstation in der Sozietät JEP Rechtsanwälte Notare in Flensburg von Februar 2020 bis Oktober 2020

Als Referendarin am Landgericht Flensburg entschied ich mich, auf vorrangegangenes Antraten, den Zeitraum der Ausbildung in der Anwaltsstation in der Sozietät JEP Rechtsanwälte Notare in Flensburg zu absolvieren.

Allgemeines
Die Sozietät wurde zu Beginn des Jahres 2019 unter anderem durch einen Teil der Partner der ehemaligen Sozietät Jensen und Emmerich aus Flensburg gegründet. Geführt wird die Kanzlei durch die Herren Jan-Kai Jensen, Dr. Torsten Emmerich, Dr. Frank Markus Döring, Dr. Stefan Mundt und Jan-Hendrik Thomsen. Neben den Partnern ist in der Sozietät ebenfalls Frau Claudia Arndt als angestellte Rechtsanwältin tätig.

Arbeit/Ausbildung
Als erste Referendarin am neuen Standort der Kanzlei konnte ich an einem großen Teil der anfallenden Arbeiten der Rechtsanwälte und Notare teilhaben. Neben zahlreichen Mandantengesprächen und Gerichtsterminen wurde es mir ebenfalls ermöglicht, die Anwälte zu Außenterminen zu begleiten. Hierdurch gewährte man mir Einblicke in die diversen Arbeitsbereiche eines Rechtsanwaltes. Um mir ein möglichst großes Spektrum an juristischen Tätigkeiten aufzuzeigen, erfolgte meine Ausbildung in rotierender Zuteilung in die vorhandenen Dezernate der Kanzlei. So konnte ich mich im wöchentlichen Wechsel unter anderem mit Mandaten aus dem Bereich des privaten Baurechtes, des Mietrechtes, des Handels- und Gesellschaftsrechts, des Familien- und Erbrechtes sowie des Verkehrsunfallrechtes auseinandersetzen. Insbesondere ist dabei hervorzuheben, dass man mir bewusst im Hinblick auf das 2. juristische Staatsexamen die Bearbeitung von examensrelevanten Fall- und Fragestellungen zuteilte. Reine Rechercheaufgaben waren dabei nur ein geringer Teil meiner Tätigkeit, die sich im Wesentlichen auf das tatsächliche Anfertigen von Schriftsätzen, Klagen sowie Klageerwiderungen, Berufungserwiderungen und Berufungseinlegungen fokussierte. Neben der allgemeinen Zuteilung von Akten und Aufgaben, wurden mir durch die Rechtsanwälte auch Fälle zugewiesen, die sich an meinen persönlichen Interessen orientierten. Ich konnte mir so ein breites Feld der verschiedenen praktischen Ausfertigungsformen aneignen bzw. erarbeiten. Dies fügte sich besonders positiv in meine Vorbereitung auf das schriftliche Staatsexamen ein, in der meines Erachtens regelmäßig der praktische Teil der Anfertigung von anwaltlichen Ausarbeitungen zu geringe Berücksichtigung findet.

Nach der Fertigstellung der einzelnen Ausarbeitungen erhielt ich stets adäquate Rückmeldungen zur Ausfertigung mit nützlichen Hinweisen und Anmerkungen der Anwälte. Soweit ich Fragen zur Bearbeitung von Akten oder zu fallspezifische Problemstellungen hatte, trafen diese stets auf ein offenes Ohr und wurden durchweg schnell und flexibel beantwortet. Im Rahmen von Diskussionen und Erörterungen war auch stets anwaltstaktisches Vorgehen Teil der Ausbildung.

Arbeitsumfeld und Atmosphäre
Ausgestattet mit einem eigenen Büro und jeglichem Equipment, wurde für mich bereits eingangs ein angenehmes räumliches Arbeitsumfeld geschaffen. Hierdurch fühlte ich mich sofort als Teil des Kanzleiteams. Diese Team-Atmosphäre wurde durch die gemeinsamen Frühstückspausen, an denen die gesamte Belegschaft regelmäßig teilnimmt, verstärkt. Während der gesamten Ausbildungszeit waren die Rechtsanwälte und Angestellten der Kanzlei aufgeschlossen, freundlich und hilfsbereit. Die Arbeitsatmosphäre war hierbei durchgehend professionell und zielorientiert, ohne den Fokus für die Bedürfnisse und Wünsche von mir als Referendarin zu verlieren.

Fazit
Ich kann die Sozietät JEP Rechtsanwälte Notare als Ausbildungsstation sehr empfehlen. Die Möglichkeiten sich einzubringen, flexibel und selbständig zu arbeiten, sowie die insbesondere examensrelevante Ausbildung stellen hierbei nur einen Bruchteil der Vorteile der Ausbildung in dieser Kanzlei dar. Denn auch das freundliche, persönliche und offene Arbeitsklima, welches man hier vorfindet, ist ein nicht zu unterschätzender Faktor, der insbesondere wegen der Dauer der Station nicht
unerheblich ins Gewicht fällt.

Weitere Informationen zu der Kanzlei und den Bewerbungsmöglichkeiten erhält man unter:
https://www.jep.de/

(K. Herzog)